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Mycelium Network
Installationsansicht "Mycelium Network" in Ioanina, 2023
  Mycelium Network
zeitbasierte Installation in einer Höhle, Permakunst, Matthias Fritsch, Ioanina 2023
produziert durch Onassis Stegi, in Kollaboration mit der Truffle Circle Association (ΤΡΟΥΦΟΚΥΚΛΟΣ ΑΝΑΠΤΥΞΙΑΚΟΣ ΣΥΛΛΟΓΟΣ)
 

Mycelium Network ist eine groß angelegte Pilzinstallation in einer Höhle unter der Festung von Ioannina, Epiros, Griechenland. Sie ist eine Adaption des Projekts Mycelium Garden. Der Name ist eine Anspielung auf die Bedeutung von Pilzen, deren ausgedehnte Myzelnetzwerke eine wichtige Rolle in den natürlichen Stoffkreisläufen spielen, insbesondere im Kohlenstoffkreislauf und in ihren symbiotischen Interaktionen mit Pflanzen. Weitere Informationen über die Rolle der Pilze in den ökologischen Systemen finden Sie im Text des Projekts Mycelium Garden.

Die Installation wurde nach den Grundsätzen der Permakultur entwickelt und diente verschiedenen Zwecken, nicht nur in Bezug auf die Präsentation für die Öffentlichkeit, sondern auch in Bezug auf die Rolle und Verantwortung des Künstlers und die Produktion von Anfang bis Ende. Besonderes Augenmerk wurde auf den Energie- und Ressourcenverbrauch und die Einbeziehung lokaler Gruppen gelegt.
Im Zentrum der Permakultur stehen die drei Leitsätze Earth Care, People Care und Fair Share. Alle diese Aspekte wurden berücksichtigt und so gut wie möglich umgesetzt:
Die Anreise des Künstlers aus dem Ausland erfolgte mit dem Bus und nicht, wie bei solchen Entfernungen üblich, mit dem Flugzeug. Die verwendeten Materialien waren überwiegend organisch. Das Substrat in den Pilzsäcken basierte auf Stroh, einem Nebenprodukt der Landwirtschaft, das nach Ablauf der Lebensdauer der Pilzkulturen in die Erde zurückgeführt wird.



Die Architektur wurde ausschließlich aus dem Holz einer früheren Pilzinstallation und aus Holzresten der Vorbereitungsarbeiten zusammengesetzt.
Für die auszustellenden Pilze wurde mit einer lokalen Initiative zusammengearbeitet; was nicht vor Ort hergestellt werden konnte, wurde von anderen Lieferanten aus Griechenland bezogen.

Da es sich bei den Exponaten um Lebewesen handelt, die erhebliche Mengen an Nahrung produzieren, wurde neben der ästhetisch sehr ansprechenden Präsentation, die den Menschen die Schönheit und Faszination der Pilze nahe bringt, auch auf die rechtzeitige Ernte und Verteilung dieser Lebensmittel geachtet. Da die Pilze aus lebensmittelrechtlichen Gründen nicht einfach den Besuchern zum Mitnehmen überlassen werden konnten, verteilte der Künstler die Ernte persönlich an Personen aus der Ausstellungsaufsicht, aus dem Produktionsteam und einer gemeinnützigen Organisation für deren Gemeinschaftsküche.
Im Rahmen der Ausstellung wurde auch ein Workshop über den Anbau von Pilzen veranstaltet. Der Workshop wurde gegen Ende der Ausstellung zusammen mit Vassilis vom örtlichen Trüffelverein durchgeführt. Zusätzlich zu den selbstgemachten Substratbeuteln konnten die Teilnehmer und Beobachter auch Substratbeutel aus der Installation mitnehmen, um damit zu Hause zu experimentieren.

 
mycelium network ioannina
Installationsansicht "Mycelium Network" in Ioannina, Juli 2023
  Nach der Ausstellung
Nach dem Abbau der Installation wurden die Holzmaterialien der Holzwerkstatt der gemeinnützigen Organisation Habibi Works gespendet, die ein Migrationscamp in der Nähe von Ioannina unterstützt. Mit den Denkmalschutzbehörden vereinbart, dass die Organisation Habibi Works weiterhin Zugang zur Höhle hat, um die Pilze noch ein bis zwei Monate lang regelmäßig zu ernten und zu verwerten.

Im Gemeinschaftsgarten von Habibi wird das verbrauchte Pilzsubstrat dann ebenfalls als Mulch verwendet oder kompostiert. Nur die etwa 150 Plastiktüten sind der eigentliche Müll. Die elektronischen Geräte wie die LED-Beleuchtung wurden in ihre Einzelteile zerlegt, um sie zu lagern und wiederzuverwenden. Weitere tragende Elemente der Installation waren Steine und Felsbrocken aus der Höhle, die vor Ort vorhanden waren und dort verblieben sind.
  MushRoom installation
Alle zwei Tage konnte eine solche Kiste in der Installation geerntet und verteilt werden
MushRoom installation
The materials will continue to be used after the exhibition.
 

Über Perma Art
Mit dem Begriff Permakunst versucht Matthias Fritsch Kunstprojekte zu prägen, die von der Konzeption über die Produktion bis hin zur Ausstellung und dem Nachleben der verwendeten Materialien deren gesamte ökologische und materielle Konsequenzen im Blick haben.


Dieses Projekt kann als Perma Art bezeichnet werden, weil Transporte, Material(wieder)verwendung, Abfallverwendung & -vermeidung und soziale Aspekte unter den oft herausfordernden Umständen der Zusammenarbeit mit Institutionen bestmöglich umgesetzt wurden.
  MushRoom installation
Detailansicht "Mycelium Network" Ioannina, September 2023
 
 
 



 

 

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